Die Skandalzeile: „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“

Sind dumme Songtexte wirklich neu?

Ginge es tatsächlich nur um diese eine Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“, so könnte man die ganze Diskussion zur ECHO-Verleihung an Kollegah und Farid Bang, als typisch deutsche Wohlstandsdiskussion abtun. Doch es geht um mehr, es geht um den gesamten Kontext.

Aber von vorne. Zuerst einmal muss man hinterfragen, was der Echo eigentlich ist? Und da gibt es nur eine Antwort, rein künstlerisch ist der Preis absolut bedeutungslos. Das einzige Kriterium, ist der wirtschaftliche/monetäre Erfolg. Und von wem nun etwas auf spotify oder sonst wo herunter geladen wird, spielt dabei nicht die geringste Rolle. Entscheidend ist nur das bezahlt wird. Und das selbst dann, wen Kollegah und Farid Bang ihren Titel selber Millionenfach herunter laden!

Und was sagt der in der Kategorie Hip-Hop/Urban National nominierte jüdische Rapper Spongebozz zur Echoverleihung an Kollegah und Farid Bang? Er findet die Entscheidung des Beirates richtig. Die kritisierte Zeile sei „geschmacklos – aber nicht antisemitisch“, sagte der Musiker, der auch unter dem Namen Sun Diego bekannt ist. Und nur auf diese eine Zeile bezogen, liegt Er damit zweifelsfrei Richtig. Die Kunst ist nun einmal frei! Und das auch dann, wenn man sich fragt, ob das ganze überhaupt Kunst ist! Im Zweifel reicht es sogar aus, wenn der Künstler es dran schreibt, dass es sich um Kunst handelt! So wurde schon abgepackte Scheiße in Plastiktüten als Kunst verkauft. Und wen sich einer findet der es kauft, dann ist es auch in Ordnung. Auch wenn der persönliche Maßstab von Kunst, ein ganz anderer ist!

Nachdem die Wertung der Textzeile geklärt ist, muss man sich den Kontext des kompletten Werks anschauen und im Zweifel sogar den Kontext des gesamten Lebenswerks der „Künstler“. Aber keine Angst, so tief müssen wir nicht herein in diese Subkultur, die bereits in ihrem fundamentalem Ansatz darauf aufbaut, aus Scheiße Gold zu machen! Darüber hinaus, zumindest geht es mir so, versteht bis auf wenigen Brocken, sowieso keiner den Rapp diese beider Nuschelkanonen. Was vermutlich auch gewollt ist, so flach und witzlos, dass alles ist!

Konkret geht es um das Stück 08/15, das aufgrund seines Erfolges ausgezeichnet wurde. Fick deine Mutter trallalla! Und irgendwo (ich habe mir die Scheiße nicht komplett angehört, die Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm‘ an mit dem Molotow“. Reiben tun sich nun viele am Begriff des Holocaust. Der bei und in Deutschland mit der Massenvernichtung an den Juden besetzt ist. Der Begriff Holocaust ist schlicht nur das Fremdwort für Massenvernichtung. Und einen wie auch immer sonst gearteten Konsens, außer den in meinem Kopf, kann ich bei dem ganzen durcheinander im Text nicht erkennen! Der ganze Text Erinnert mich ansonsten eigentlich mehr an den Minusmann [Buchtitel – krankes und perverses Werk]: „Wenn einer nicht den Mut hat seine Mutter zu ficken, sollte Er wenigstens seinen Vater erschlagen“. Primitiv hoch drei und ganz sicher so alt wie die Welt. Nichts neues! Schon immer aber, konnte man damit Kinder begeistern und ihnen das als große Kunst und Philosophie verkaufen. Vor 30 Jahren ebenso, wie vor 300 Jahren oder auch 3.000 Jahren. Und da Kinder immer wieder nachwachsen, wird das auch in weiteren 300 Jahren noch ein erfolgreiches Geschäftsmodel sein! Ob nun in Form einer Philosophie, eines Singsangs, eines Buches, oder was auch immer die Zukunft noch an Kunstformen hervorbringen wird. Am Ende verstörender ist ein ganz anderes Werk der Künstler. Das aber, werde ich hier nicht behandeln, denn darum geht es nicht. Und am Ende, dass ist nun einmal ein für manchen womöglich verstörender Fakt, geht es alleine nach der Meinung und Sichtweise der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien“. Und mit diesem Hinweis, kann man es dann auch fast belassen. Man kann sich noch von den Inhalten des Rapps distanzieren, was ich hiermit tue. Ich persönlich halte das nicht einmal für Kunst, was die da treiben. Aber es geht nicht nach mir und Jugend hat ein Recht auch auf minderwertige Kunst. Wie sonst soll sich Jugend entwickeln und ihren eigenen Weg finden? Auch ich ging in meiner Jugend, manchen Irrweg. Einen Sommer über, ich glaube ich war damals 15 oder 16 Jahre alt, frönte ich sogar der NAZI Kultur, nur um feste zu stellen was für Spacken das sind und wie flach das geistige Niveau dahinter ist! Mir persönlich, tun die Künstler nur leid, die als Erwachsene und in ihrem Alter noch auf einem Niveau agieren, welches ich bereits mit spätestens 16 hinter mich brachte!

Autor: Michael Babilinski

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